Um das Volumen einer zu großen Brust zu reduzieren, wird bei einer Brustverkleinerung (Mammareduktion) überschüssiges Fett- und Drüsengewebe sowie überschüssige Haut aus der Brust entfernt und die Brustwarze entsprechend nach oben versetzt. Die zu große Brust wird nicht nur verkleinert, sondern aus dem restlichen Gewebe auch eine neue Brust geformt. Um ein möglichst optimales Resultat zu erzielen, kann eine Brustverkleinerung mit einer Fettabsaugung im Brustbereich kombiniert werden. Ziel des Eingriffs ist es, nicht nur eine kleinere, sondern vor allem fester und ästhetischer geformte Brust zu modulieren. Der Wunsch nach einer Brustverkleinerung tritt oft durch auftretende Verspannungen und Fehlhaltungen, verursacht durch eine zu große und schwere Brust, auf. Auch Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit oder psychische Probleme sind oft ein Grund für die Entscheidung zu einer Brustverkleinerung.
Gründe für eine Brustverkleinerung
- Haltungsschäden
- starke Belastung der Wirbelsäule
- Verspannungen & Schmerzen
- psychische Belastung
- Hängebrust
- Ekzeme in der Unterbrustfalte
- Einschränkungen in der Sexualität
- Einschränkungen in der Freizeitgestaltung
- schmerzhaft einschneidende BH-Träger
Brustverkleinerung: Die Operation im Überblick
DAUER DER MAMMAREDUKTION
ca. 2-4 Stunden
ART DER BETÄUBUNG
Vollnarkose
KLINIKAUFENTHALT
stationär, 2-7 Tage
GESELLSCHAFTSFÄHIGKEIT
nach ca. 3 Wochen
ENDGÜLTIGES ERGEBNIS
nach ca. 4-6 Monaten sichtbar
KOSTEN BRUSTVERKLEINERUNG
ab 4.500 Euro
Ablauf einer Brustverkleinerung
Vor der Operation
Vor dem Eingriff muss die Patientin zur Mammographie sowie zum Ultraschall, damit der Facharzt einen möglichst genauen Eindruck von der Brustgewebestruktur gewinnen kann. Insbesondere bei über 35- bis 40-jährigen Frauen sind diese Untersuchungen von besonderer Relevanz, um Brustkrebs ausschließen zu können. Ob jedoch beide Untersuchungen für die Patientin erforderlich sind, klärt der Plastische Chirurg in einem Beratungsgespräch. Um eine Brustverkleinerung durchführen zu können, sollte das Körperwachstum und die Entwicklung der Brust bereits vollständig abgeschlossen sein. Außerdem kann die Operation nicht während einer Schwangerschaft oder Stillzeit durchgeführt werden. Erst mindestens 8 Monaten nach Beendigung der Stillzeit ist die Ausführung einer Brustverkleinerung möglich. In einem persönlichen Beratungstermin klärt der Facharzt seine Patientin ausführlich über die Möglichkeiten und Risiken des Eingriffs auf und legt die individuell für die Patientin am besten passende Operationsmethode fest. Mindestens 2 Wochen vor der Brustverkleinerung sollte die Patientin auf blutverdünnende Arzneimittel, wie beispielsweise Aspirin, verzichten. Durch die Einnahme dieser Medikamente kommt es zu einer Verzögerung der Blutgerinnung, sodass Nachblutungen auftreten können. Ein Verzicht auf die Einnahme hormonhaltige Präparate, wie zum Beispiel die Antibabypille, vor dem Eingriff ist ebenfalls empfehlenswert. Ebenfalls sollte der Konsum von Nikotin und Alkohol weitgehend eingeschränkt werden.
Die Operation
Die Brustverkleinerung erfolgt unter Vollnarkose und dauert in etwa 2 - 4 Stunden. Nach der Entfernung von überschüssigem Fett-, Drüsen sowie oft auch Hautgewebe, welches aus dem unteren Bereich der Brust entnommen wird, formt der Chirurg die Brüste neu und versetzt dabei meist die Brustwarze mit Warzenhof nach oben. Das Empfinden im Bereich der Mamille wird dabei in der Regel nicht beeinflusst, da der Facharzt Nerven als auch Blutgefäße ebenfalls mitversetzt, sodass oft auch die Stillfähigkeit erhalten bleiben kann. Die Wunde wird schließlich präzise vernäht, sodass dank der modernen Nahttechniken besonders unauffällige Narben zurückbleiben. Für eine optimale Heilung legt der Facharzt in der Regel Wunddrainagen an, die Wundsekret sowie Blut nach der Operation über einen Schlauch durch die Achseln ableiten. Diese können meist bereits nach wenigen Tagen wieder entfernt werden.
Nach der Operation
Nach der Brustverkleinerung verspüren die Patientinnen in der Regel ein Spannungsgefühl und meist auch Schmerzen, welche jedoch dank Schmerzmittel gut behandelt werden können. Nach wenigen Tagen klingen diese jedoch Stück für Stück von selbst wieder ab. Nach dem Eingriff legt der Chirurg vorerst einen Druckverband an, der durch einen Spezial-BH ausgetauscht wird. Dieser muss tagsüber als auch nachts für etwa 6 Wochen getragen werden. Ebenso ist es wichtig, dass die Patientin in dieser Zeit auf Sport verzichtet und nicht auf dem Bauch schläft. Auch sexuelle Aktivitäten sollten sechs Wochen lang möglichst eingeschränkt werden. Direkte Sonneneinstrahlung sowie Solariumbesuche sind während der ersten Wochen ebenfalls zu unterlassen. Die Fäden zieht der Facharzt in der Regel nach etwa 3 Wochen, sofern keine selbstauflösenden Fäden verwendet wurden. Nach etwa 6 - 12 Monaten kann die Patientin schließlich das endgültige Ergebnis betrachten.
Brustverkleinerung: Methoden
Die gängigsten Schnitttechniken
Bei der Brustverkleinerung und -straffung kommen die gleichen Operationstechniken zum Einsatz, die sich allein in der Schnittführung voneinander unterscheiden. Welche Technik geeignet ist, um eine straffe Brust zu erlangen, steht in einem direkten Zusammenhang mit der Form und Größe der Brust, dem Ausmaß der erschlafften Haut und der Größe der Brustwarze. Bei beiden wird aus dem restlichen Gewebe die neue Brust geformt und der Warzenhof der neuen Brust angepasst.
- benannt nach dem französischen Chirurgen Louis Benelli
- kreisrunder Schnitt um die Brustwarze
- durch entstandene Öffnung wird überschüssiges Haut- und Brustgewebe entfernt
- kaum sichtbare Narben
- Brüste bleiben sensibel und stillfähig
- nur geeignet für kleinere Mammareduktionen: geringfügige Volumenreduktion oder Straffung
- für Frauen mit Neigung zu Wundheilungsstörungen oder überschüssiger Narbenbildung geeignet
- Nachteil: Brüste können eher platt und die Brustwarze abgeflacht wirken
- nach der belgischen Chirurgin Madeleine Lejour benannt
- auch bekannt unter I-Methode, Pilzmethode oder Vertikalmethode
- geeignet bei zusätzlich gewünschter Straffung zur Brustverkleinerung
- Schnitt erfolgt rund um den Warzenhof, führt dann senkrecht nach unten und ist technisch anspruchsvoll
- geringe Narbenbildung
- Brüste können so jeweils bis zu 500 Gramm verkleinert werden
- Brüste bleiben sensibel und stillfähig
- Nachteil: Nachkorrekturen aufgrund schlechter Narbenverheilung sind möglich, Heilungsdauer kann bis zu 9 Monate dauern
- wird auch Strömbeck-Methode genannt (nach dem Brustchirurgen Jan O. Strömbeck)
- Unterschied zwischen T- und L-Schnitt-Technik: Schnitt wird bei der L-Technik horizontal nur einseitig fortgeführt und verursacht somit eine kleinere Narbe
- der Schnitt verläuft kreisrund um den Brustwarzenhof, vertikal nach unten und in die Brustumschlagfalte
- eignet sich auch für eine umfangreichere Mammareduktion
- muss die Brustwarze vom Drüsengewebe entfernt werden, kann die Brust hinsichtlich ihrer Stillfähigkeit und Sensibilität beeinträchtigt werden
- Nachteil: größere Narben, Nachkorrekturen aufgrund schlechter Narbenverheilung sind möglich, Heilungsdauer kann bis zu 9 Monate dauern
- nach der kanadischen Chirurgin Elisabeth Hall-Findlay benannt
- Versetzen der Brustwarze erfolgt über “Stiel” (Gewebeblock aus Fett- und Drüsengewebe); ermöglicht weiterhin die Verbindung der Mamille mit der Brustdrüse
- Empfinden an der Brustwarze sowie Stillfähigkeit wird nicht beeinträchtigt
- für fast alle Brustgrößen und -formen geeignet
- besondere schonende Technik
- umfangreichere Verbesserung der Brustform sowie -straffheit nach Formung der neuen Brust möglich
- nur von wenigen Fachärzten angeboten; erfordert höchste fachliche Erfahrung
Brustverkleinerung: Kosten & Finanzierung
Behandlung | Preise |
---|---|
Brustverkleinerung Kosten | ab 4.500 € bis ca. 8.500 € |
Beratungsgespräch Kosten | ab 30 € bis ca. 80 € |
Hinweis: Dies sind keine Festpreise. Die tatsächlichen Kosten können aufgrund von individuellen Voraussetzungen des Patienten, OP-Aufwand und weiteren Faktoren variieren. Der behandelnde Arzt kann Ihnen im Beratungsgespräch die Kosten für Ihre individuelle Behandlung aufzeigen.
Häufig gestellte Fragen zu den Kosten
- Versteigerungen von Operationen
- Restplatzangeboten
- Pauschalpreisen
- Billigangeboten im In- und Ausland
- Wanderärzten
- Beratungsgespräch
- Operation (Operateur, OP-Schwestern, steriler OP-Raum, Material, Instrumente)
- Materialkosten (z.B. Brustimplantate)
- Anästhesie (Anästhesist und Narkosemittel)
- ggf. Übernachtungskosten in der Klinik oder Praxis
- Nachsorge
Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen. Ist der Grund für eine Operation rein ästhetischer Natur, müssen Patienten die Kosten komplett selbst tragen. Auch im Fall einer Folgeoperation müssen Patienten im vollen Maß für die Behandlung aufkommen. Nur bei einer eindeutigen medizinischen Indikation für einen Eingriff besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Dafür hat die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK), stellvertretend für eine Vielzahl der gesetzlichen Krankenkassen, Voraussetzungen für eine Kostenübernahme für ästhetische Operationen definiert. Um herauszufinden, wie stark sich die Krankenkasse an den Kosten für die jeweilige Behandlung beteiligt, sollte der Patient rechtzeitig einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen.
Nicht jeder Patient kann die Kosten für eine ästhetische Operation auf einen Schlag begleichen. Es gibt jedoch Wege und Mittel, die Kosten in Raten zu bezahlen, um den Behandlungswunsch nicht unerfüllt zu lassen. Zum einen besteht die Möglichkeit einen Kredit aufzunehmen, zum anderen bieten viele Kliniken mittlerweile selbst Finanzierungs-Möglichkeiten per Ratenzahlung an. Dafür wird im Beratungsgespräch ein Kostenvoranschlag erstellt und auf Basis des darin festgelegten Behandlungshonorars ein Finanzierungsantrag beim Kreditpartner gestellt.
Hinweis: Die Zusammensetzung der Kosten kann sich zwischen den behandelnden Ärzten unterscheiden. Außerdem bieten nicht alle Ärzte eine Finanzierung an. Sie können dies mit Ihrem behandelnden Arzt im Beratungsgespräch klären.
Brustverkleinerung: Risiken & Komplikationen
Bei einer Brustverkleinerung kann es, wie bei jedem operativer Eingriff, zu beispielsweise Infektionen, Schwellungen, Heilungsstörungen, Nachblutungen oder Thrombose kommen. Diese allgemeinen OP-Risiken lassen sich jedoch durch höchste hygienische Standards sowie durch eine fachgerechte Behandlung weitgehend minimieren. Darüber hinaus können in den ersten zwei Monaten nach der Brustverkleinerung allgemeine Risiken, wie Schwellungen, leichte Blutergüsse sowie Narbenbildung auftreten. Zu speziell bei einer Brustverkleinerung auftretenden Risiken zählen die Beeinträchtigung der Stillfähigkeit oder auch Sensibilitätsstörungen im Bereich der Brustwarze. In der Regel kommt das Empfinden an der Mamille jedoch Stück für Stück bei den Patientinnen zurück. Durch eine Schnitttechnik, bei der die Brustwarze von der Brustdrüse vorläufig getrennt werden muss, ist das Risiko für eine Verlust der Stillfähigkeit besonders hoch. Bei einer Brustverkleinerung kann es ebenso zu Asymmetrien der Brustwarzen und der Brustform kommen. Auch das Eintreten einer Nekrose, dem Absterben der Mamillen, ist bei einer Verkleinerung der Brust möglich. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieser Risiken erhöht sich mit einer Zunahme der erforderlichen Gewebeentfernung für die Brustverkleinerung.
Sollten Vorerkrankungen, wie beispielsweise Herzerkrankungen, Diabetes oder eine Tumorerkrankung vorliegen, so können diese die Risiken und Komplikationen einer Brustverkleinerung deutlich steigern. Bei Patientinnen, die zu verstärkten Narbenbildungen oder Wundheilungsstörungen neigen, ist der Faktor Risiko ebenfalls ausgeprägter als bei denen, die dies nicht aufweisen. Auch durch einen übermäßigen Konsum von Nikotin kann es zunehmend zu Wundheilungsstörungen kommen.
Häufig gestellte Fragen zur Brustverkleinerung
Ja, in der Regel schon. Die Patientin sollte sich jedoch in einem guten Allgemeinzustand befinden und das Körper- sowie Brustwachstum sollte vollständig abgeschlossen sein. Bei einer noch anstehenden Schwangerschaft ist es zu Bedenken, dass durch manche Methoden der Brustverkleinerung die Stillfähigkeit beeinträchtigt wird. Außerdem können sich die Brüste nach einer Schwangerschaft stark verändern.
Die Brustverkleinerung kann durchgeführt werden, sobald das Körper- und Brustwachstum vollständig abgeschlossen sind. Nur dann können notwendige Folgeoperationen aufgrund eines weiteren Brustwachstums ausgeschlossen werden. Sollte die Patienten jedoch unter einer starken psychischen Belastung leiden, so kann im individuellen Fall die Operation auch schon im Jugendalter mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten durchgeführt werden.
Eine Reduzierung des Körpergewichts führt nur in sehr seltenen Fällen zu einer zufriedenstellenden Verkleinerung der Brust. Sollte sich das Brustvolumen jedoch nach starker Gewichtsabnahme reduzieren, so ist in diesem Fall oft eine Bruststraffung erforderlich.
Da sich die Brust innerhalb einer Schwangerschaft in der Regel verändert, ist es empfehlenswert die Brustverkleinerung erst nach Abschluss der Familienplanung durchführen zu lassen. Bei bestimmten Operationstechniken der Brustverkleinerung kann außerdem die Stillfähigkeit beeinträchtigt werden. Der Eingriff sollte somit bestenfalls mindestens 8 Monate nach Beendigung der Stillzeit erfolgen.
Ja, die Durchführung einer Brustverkleinerung ist auch bei Patientinnen mit Diabetes möglich. Bei diesem Krankheitsbild kann es jedoch, abhängig von dem Schweregrad der Diabetes, zu einer längeren oder auch schlechteren Wundheilungsphase kommen. Je besser der Langzeitblutzuckerwert eingestellt ist, umso mehr minimieren sich die Risiken für eine Störung der Wundheilung. Bei Patientinnen mit Diabetes ist es in jedem Fall erforderlich, Kontrolltermine mit kurzen Abständen zu vereinbaren. Um den individuellen Fall einer jeden Patientin einschätzen zu können, erfolgt vor dem Eingriff ein persönliches Beratungsgespräch, in dem der Facharzt die Patientin über mögliche Risiken aufklärt.
Die Brustverkleinerung sollte bestenfalls nach der abgeschlossenen Familienplanung durchgeführt werden, da eine Brustverkleinerung zu einer Beeinträchtigung der Stillfähigkeit führen kann.
Der Verlauf der Narben sowie dessen Sichtbarkeit ist einerseits von der gewählten Operationstechnik und andererseits von der anschließenden Narbenpflege durch die Patientin selbst abhängig. Die zu erkennenden Narben liegen in der Regel um die Brustwarze herum, in einer senkrechten, geraden Linie von der Brustwarze nach unten sowie in der Brustumschlagsfalte.
Das Ergebnis einer Brustverkleinerung kann sich durch eine extreme Gewichtszunahme, eine Schwangerschaft oder auch hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren wieder verändern.
Ja, die Brustverkleinerung kann, falls erforderlich, wiederholt werden. Sollte die Patientin beispielsweise stark an Gewicht zunehmen oder an einer extremen Erschlaffung der Haut aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses leiden, so kann eine Wiederholung der Brustverkleinerung in Erwägung gezogen werden. Zusammen mit einem Facharzt für Plastische & Ästhetische Chirurgie sollte jedoch in jedem Fall vorher abgewogen werden, ob eine erneute Operation sinnvoll ist.
Eine Brustverkleinerung wird meist aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt. Die Kosten für den Eingriff können in diesem Fall nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Liegt jedoch eine nachweisbare medizinische Indikation vor, so übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten der Operation. Dies kann beispielsweise bei vorliegenden Schmerzen durch eine starke Belastung der Wirbelsäule der Fall sein. Sollte sich die Patientin ausschließlich aus psychischen Problemen für eine Brustverkleinerung entscheiden, so werden die Kosten meist ebenfalls nicht übernommen.